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so faengt kein roman an
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Warum hat der Regisseur von Fluch der Karibik 2 es nicht geschafft in 2-einhalb Stunden auch nur einen einzigen Handlungsstrang zu Ende zu erzählen? Spannungsbögen türmen sich höher und höher und nur die Lacheinlagen verschafften kurzzeitig etwas Erleichterung.

Auch wenn man glaubt nicht auf Märchen für Erwachsene zu stehen, es findet sich die Stelle im Film wo man schnelle Autos, Frauen (Mehrzahl!) und Wodka-Martini kurzzeitig vergessen kann. Dass der Film so lang war merkte man nur an der zwangsverordneten Kinopause. Gelungen war die Mischung aus Comic und Realität nicht nur weil einer der Protagonisten Davy Jones komplett computeranimiert war. Um Schwerkraft und Kinetik wurde federleicht herumgeschauspielert. Der rote Faden der Erzählung hieß Zufall. Irgendwie so nebenbei überlebten die Hauptdarsteller jedes Abenteuer so, als ob alles nur im Film passiert wäre. Das Geheimnis des Films ist sein Wortwitz oder besser Satzwitz. Sätze werden so lange negiert sowie in Zeit und Perspektive verschoben, dass unser Logikzentrum jedes Mal um Hilfe scheit und nur noch Lachen Heilung verspricht. „Wäre es nicht eine Große Tat, die anderen von der Versuchung zu Befreien von der Schatztruhe Besitz ergreifen zu wollen?“

Am Ende wird die Ausdauer nicht belohnt. Man wird sitzen gelassen mit seiner Anspannung und dafür auch noch ausgelacht indem genüsslich der Plot für den 3. Teil unter den verbliebenen Darstellern basisdemokratisch abgestimmt wird. Klar wollen die noch mal, die wollen noch mal Gage und Ruhm. Ich dagegen wollte nur die Auflösung und Befriedigung nach langem Kampf, Tanz, Leidenschaft und Wortzauberei. Stundenlanges Vorspiel aber kein Orgasmus. Wahrlich kein Männerfilm.
 

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