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so faengt kein roman an
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Zunächst die gute Nachricht: James Bond ist noch immer James Bond. September 11 und die Frauenemanzipation haben ihm stark zugesetzt aber er ist wenigstens nicht zu einem Cruise, Vin Diesel oder Van Damme mutiert.

Bond ist (wieder) männlicher geworden und zugleich ein Frauenversteher. Da wird rücksichtslos geliebt, beschützt, getröstet und auf Augenhöhe geflirtet. Das setzt Standards. Die jungen Männer von heute, die sich um eine Rolle als Partner bewerben, werden sich bedanken. Den Bond-Girls nutzt das wenig, ihre Lebensspanne ist nach wie vor traditionell kurz.

Viel Zeit zum Flirten besteht allerdings nicht. Schurken müssen gejagt werden (Le Chiffre, der den Terror finanziert), neu erschienene Autos getestet werden (Aston Martin DBS), Produkte präsentiert werden (Omega Uhr, Vaio Laptop und allerlei Getränkemarken von Bollinger über Heineken bis zu Smirnoff Vodka.

Der neue Bond Drink ist zwar noch immer noch ein Martini, gleichwohl ist er verspielter in den Zutaten geworden (3 cl Gin, 1 cl Vodka 1/2 Kina Lillet - auf Eis schütteln). Aber wenn unser Bond sein Temperament zeigt, dann pfeift er auf die guten Sitten: „Do I look like I give a damn“ (if it’s shaken or stirred).

Nur mit Mühe konnte es sich zu einem Dinner Jacket überreden lassen. Nicht ohne sich dann mit einer gewissen Selbstverliebtheit in Spiegel zu mustern. An sein Aussehen wird man sich schon gewöhnen. Die Ausstrahlung zählt. Und die ist pure Energie. Vor der klassischen Eingangsszene gab es noch eine kleine Zugabe zum Aufwärmen und um den Zuschauer nicht zu schockieren zunächst grob gepixelt und in schwarz-weiß. Wir lernen noch, für einen double 0 Agenten braucht „es zwei“ die von Bond „versorgt“ werden müssen.

Mit 00 und der Lizenz geht es direkt zum eigentlichen Vorspann auf eine Baustelle in Madagaskar. Es soll ein Bombenleger ausgeschaltet werden der zuvor jedoch mit allen nicht existierenden Regeln der Physik verfolgt werden muss. Wer die Jump-and-Run Spiele der frühen Computerkonsolen kennt fühlte sich auf amüsante Weise daran erinnert.

Überhaupt gleicht die ganze Handlung einem Jump-and Run Spiel. Eine Aneinanderreihung von vermeintlichen Zufällen die dem Zuschauer mit der Menge Fragezeichen im Kopf zurücklassen. Was wäre passiert wenn das Handy nicht geklingelt hätte?

Handys, SMS und GPS Systeme sind allgegenwärtig. Damit hat Bond gleich 2 Generationen übersprungen. Von denen die noch von Mondraketen und Q’s Zukunftsfantasien träumen zur Realität der heutigen Teeny-Generation.

Ein junger Bond für eine junge Generation. Mit altem Charme und Witz. Ein Bond, der uns bis zur letzten Minute (von 147!) auf den berühmtesten aller berühmten Sätze nicht umsonst warten lässt.

Danke Bond, James Bond.
 

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